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“Geben ist seeliger denn Nehmen”. Dieser Satz gehörte zu dem hauptsächlich von meinen Eltern gestalteten Soundtrack meiner Kindheit. Klingt ein bisschen so, als käme er aus der Bibel (wenn da jemand Bescheid weiß, bitte ich um einen Kommentar).
Ist das nun wirklich so? Ich meine, man könnte ja auch sagen “Nimm Dir, was Du kriegen kannst.” Denn, je mehr man nimmt desto mehr hat man. Es ist doch allgemein bekannt: Wer soll sich denn um mich kümmern, wenn ich es nicht selbst tue, usw.
Ich gehe das Thema mal Naturwissenschaftlich an: Alles gleicht sich aus. Die ganze Welt ist deshalb in Bewegung, weil alles überall immer dabei ist, die Balance herzustellen. Wenn es dort heiß ist und hier kalt, entsteht Wind. Wenn die Wäsche nasser ist, als die Luft, verdunstet das Wasser aus den Socken… usw.
Übertragen: Wenn ich immer nur nehme, stelle ich ein Ungleichgewicht her. Dieses MUSS sich irgendwann wieder ausgleichen, umso heftiger, je mehr ich genommen habe. Ja, und da stehe ich dann, habe mich ganz schön ins Zeug gelegt, alles zu raffen was geht und dann wird mir von heut auf morgen alles wieder genommen, in einem Affenzahn also.
Ja, dumm gelaufen, könnte man sagen. Viel Gewese um Nichts. Schade.
Wenn ich nun aber statt dessen gebe, jemandem etwas Gutes tue, ein Geschenk, ein Gefallen, was auch immer, ensteht ebenso ein Ungleichgewicht. Und dieses wird sich ebenso ausgleichen. Ich erhalte etwas, jemand gibt mir etwas. Und ganz unter uns: Das ist ein tolles Gefühl, wenn jemand etwas für Dich tut, egal was. Das muss nichts großes sein und erst recht nichts wertvolles; allein das Gefühl, dass da jemand an Dich gedacht hat, dass Du jemandem nicht egal bist, ist bestimmt das schönste Gefühl, dass wir kennen (tun wir doch, oder?) Und manchmal spüren wir unsere Dankbarkeit ganz besonders intensiv; sie kann uns erschauern lassen.
Es soll Menschen geben, die aus dem Nehmen nicht herauskommen, weil sie beim Geben das Gefühl von Verlust haben. Das kann man ja auch so sehen: Wenn Du etwas gibst, verlierst Du etwas. Aber, das lässt sich leicht durchhalten; der Ausgleich beginnt schneller, als man denkt. Und es kann soweit kommen, dass wir Dankbarkeit empfinden, dafür dass wir geben dürfen. Dann haben wir das höchste Glück erreicht. Ehrlich!
Wichtig ist auch, dass wir dies nicht vergessen: Wir sind zu viele, als das wir alle nur nehmen könnten. Die Gemeinschaft, von der wir ja ein Teil sind, würde das nicht verkraften. Es würde uns schließlich alles genommen werden.
Hingehen und geben, seelig sein, vor Glück.

    2 Kommentare

  1. Hi,

    ich hab mal gesucht:
    Luther Bibel:
    Apg 20,35
    Ich habe euch in allem gezeigt, daß man so arbeiten und sich der Schwachen annehmen muß im Gedenken an das Wort des Herrn Jesus, der selbst gesagt hat: Geben ist seliger als nehmen.

    Das ist ein Bestandteil der “Die Abschiedsrede des Paulus an die Ältesten von Ephesus” (Brief an die Epheser, Kapitel 1)

  2. Hi Ali,
    danke für die Zeit und das Interesse. Schön das.
    lieben Gruß

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