Da hängt er nun immer so rum, an der ungemütlichen Wand, schmiegt sich wacker an kalte Fliesen, lässt sich von achtlosen, zumeist auch noch ungewaschenen Händen “abziehen” und beschwert sich nie, viele Jahre lang. Wahrgenommen wird er erst, wenn es mal nicht so “läuft”, oder wenn es einfach nicht damit aufhört. Dann wird er geschlagen und beflucht und am Ende vielleicht sogar ausgetauscht, ohne ein Wort des Abschieds.
Ich war genauso. Aber nun musste ich drei Wochen ohne ihn auskommen; viele Eimer Wasser habe ich hin und her getragen, um seine Dienste, die auch ich für selbstverständlich hielt, die auch ich bei keinem “Gang” würdigte, zu ersetzen, jämmerlich.
Aber seit heute Mittag scheint die Sonne wieder, in meiner fensterlosen Nasszelle, meinem Hartz-IV-Wellnessbereich. Er ist neu und glänzt und gurgelt unternehmungslustig. Er soll es besser haben. Er heißt Joe. Joe ist mein Freund.
2 Kommentare
weiter so, öffne die augen für die alltäglichkeit. das ist wichtig das da einer rüber schreibt.
bis dann
Hallo Joe.