Es war gestern. Ich hatte mich mit zwei großen Rucksäcken und zwei Stativen irgendwie in den Bus buksiert, einen Platz gefunden und für jedes Teil einen Platz; der Rucksack mit dem Studioblitzgerät, behängt mit diversem Zubehör, stand auf dem Sitz vor mir.
Da hielt der Bus an einer Haltestelle (wo Busse so was eben tun), eine ältere Dame stieg ein, erblickte mich und mein Gepäck und schaffte es, den Platz vor mir (der mit dem Rucksack) und mich gleichzeitig anzustarren. Darauf sah ich sie an, wandte mich um und ließ meinen Blick ebenso demonstrativ über die übrigen freien Sitze gleiten, die es so gab.
Doch als ich wieder bei ihr ankam, stand sie immer noch genauso da. Ich sagte: “Wenn Sie unbedingt möchten!”, nahm meinen Rucksack vom Sitz und setzte ihn vor mir auf den Fußboden. Für den Rest der Fahrt, hielt sie es tatsächlich wacker aus, dass mein Rucksack sie bei Bremsmanövern, die im ÖPNV ja nicht ohne sind, immer wieder am Knie erwischte.
Ich gebe zu, ich war zunächst sehr verärgert über diese Großmutterpädagogik. Aber schlussendlich tat sie mir einfach nur leid. Armes Leben…