Heute durfte ich ein Kind sein. Zunächst war es nicht einfach, so eben mal in eine andere Rolle schlüpfen. Ich kam mir ein wenig lächerlich vor. Aber nach knapp einer Minute war das wie weggeblasen. Und dann begann ich als Kind Dinge zu erzählen, die ich eigentlich schon kannte, von denen ich meinte, das Wichtigste bereits erfasst zu haben. Weit gefehlt: Das Kind hat in seiner unbedarften Neugier unbekannte Seiten entdeckt und Gedanken zu Einzelheiten rausgeplappert, die mir völlig unbekannt waren. Plötzlich hatte ich eine Ahnung davon, wie es einmal war, ein Kind zu sein und wie schwierig und einengend es eigentlich ist, als Erwachsener durch die Pampa zu tapern. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht? Hätte ich es verhindern können, hätte es eine Möglichkeit gegeben, Kind zu bleiben?