Betrachte ich mir nun das Objekt meiner Gefühle (also die Frau, in die ich verliebt bin), frage ich mich: Wieso eigentlich? Woher kommt mein Gefühl? Warum ist es so stark? Noch weiß ich ja kaum etwas über sie. Ist das nicht eigenartig? Klar, ich habe mir ein Bild von ihr gemacht. Zum Beispiel habe ich eine Vorstellung davon, welche Musik sie wahrscheinlich gern hört, was sie so über die Welt denkt, oder wie sie sich Freunden gegenüber verhält usw. Aber, wenn ich ehrlich bin, entspricht das ungefähr dem Bild, was ich von mir habe. Unterm Strich also höchst unzuverlässig, dieses Bild.
Und nun fällt mir auf, dass das bisher immer mein Problem war: Ich machte mir ein Bild von der Frau, in das ich mich verliebte und wenn später die Realität davon abwich, war die Verwirrung, und manchmal auch die Enttäuschung, groß.
Aber, wenn ich an sie denke, dann an ihren Geruch, der die Schmetterlinge in meinem Bauch schon aufgeregt flattern lässt, wenn ich sie noch gar nicht gesehen habe, wenn sie gerade erst den Raum betreten hat; ich denke an ihr Lächeln, wenn sie mich sieht, an ihre Augen und an ihre Hände, wenn sie auf dem Tisch mit dem Schlüssel spielen, an ihr Lachen und am liebsten, wie sie mich umarmt und mein ganzer Körper sagt: Ja, bleib so. Das ist zu Hause, hier gehören wir hin. Nichts anderes mehr nötig.
Wenn mein Gefühl also wirklich mit zu wenigen Informationen zu frieden ist, dann aus dem Vertrauen heraus, das vielleicht blind ist. Aber mal ehrlich: Warum noch sehen, wenn alles, was man fühlt, alles übertrifft, was man je gesehen hat.
1 Kommentar
selbstsugestion ist das stichwort, einen menschen kann man nur durch sich selbst sehen. seine gefühle wahren, sich selbst treu bleiben,nur dann endeckt man die liebe zu sich selbst und entdeckt das unerforschte land der liebe und leidenschaft, wodurch die illusion (die wahrhaftig ist) auf das gegenstück rüberschlagen kann.
ich wünsche dir stärke, selbstsicherheit und viel humor auf deinem weg
ich freue mich schon auf das nächste telefongespräch mit dir
gandi