Irgendjemand hat mal gesagt oder geschrieben: Jemanden lieben heißt, dass es dir wichtig ist, was der Andere über dich denkt.
Hier kann ich an den 1. Teil anknüpfen. Auf der Suche nach wichtigen Dingen entdeckte der Mensch natürlich die Gedanken der anderen. Die Kommunikation klappte immer besser und jeder konnte jedem seine Meinung mitteilen. Aber was war das? Nicht jede Meinung war gleich wichtig. Und dann war da der Mensch mit dem man die Familie gegründet hatte und schnell war klar: Die Meinung dieses Menschen über einen selbst war da schon die wichtigste. Und, man benahm sich entsprechend. Das fällt ja auch schon bei der Balzerei ordentlich ins Gewicht. Zu den üblichen Faktoren wie Kraft, Gesundheit, Potenz, kam auch noch der Intellekt.
Am Samstag traf ich durch Zufall eine Frau wieder, in die ich vor einigen Jahren verliebt war. Damals hatte ich ihre das auch mitgeteilt (es beruhte nicht auf Gegenseitigkeit, aber das nur nebenbei). Es schien ihr nicht unangenehm, mich wieder zu sehen, gleichzeitig schien sie sich in ihrer Rolle jedoch nicht besonders wohl zu fühlen. Ich dachte daran, ihr etwas zu sagen wie: “Entspann dich. Damals ist lange her.” So etwas in der Art…
Aber vermutlich wäre ihr das auch peinlich gewesen, also gab ich mich einfach so unverbindlich, wie möglich. Hoffe, es hat ungefähr die Gleiche Wirkung erzielt.
Durch dieses Wiedersehen viel mir wieder ein, wie es damals war, wie mich ihre Schönheit einschüchterte und ich verzweifelt, bei allem was ich tat oder sagte, darauf bedacht war, mich interessant für sie zu machen. Da mein Äußeres über keinerlei geistige Defizite hinwegtäuschen kann, durfte nicht nur keine geben, nein, vielmehr wollte ich besonders Eloquent wirken. Klar, dass ich scheitern musste… wahrscheinlich war ich ihr auch nicht kräftig genug…