Erstaunt mich gar nicht, dass die Inspiration für diesen letzten Teil des Zyklus’ aus einem Roman stammt.
In diesem Roman geht es um einen Jugendlichen, der sich in eine junge Frau verliebt. In seinem Umfeld spielt Liebe keine große Rolle, nicht einmal die, die ihm zusteht, von seinen Eltern. Er hat also keine Definition zur Hand, keinen Vergleich, nicht einmal eine Idee davon, dass er ein liebenswerter Mensch sein könnte. Sie lernen sich kennen; zunächst ist es nur eine Begeisterung für ihr Aussehen, ihre Verletzlichkeit, ihr Bedarf nach seinem Schutz. Aber dann erfährt er ihre Wertschätzung; in ihrer Art, ihm offen zu zeigen, wie wertvoll und liebenswert er ist, bringt sie seine Phantasie in Schwung, öffnet seinen Blick für Neues, weckt seinen Drang, den eigenen Horizont zu erweitern. In rasender Geschwindigkeit ändert sich seine Welt, erhält Werte und Ziele, Aussichten, die in seinem alten Leben unmöglich hätten vorkommen können. Liebe ist nicht Selbstlos, nicht ohne das “selbst”. Das Gefühl, das wir Liebe nennen, beginnt dort, wo wir unser Selbst durch das des Anderen erweitert sehen. Und Abhängig fühlen wir uns von ihr, weil wir gelernt haben, dass das, was uns gegeben wird, uns ebenso wieder genommen werden kann. Und wir haben Angst vor der alten Welt, Angst davor, wertlos zu sein.