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Dann und wann kann ich es mir herausnehmen, einfach nur Autor zu sein. Weil das im Moment nicht so ist, merke ich, wie viel damit zusammen hängt, und, dass mir noch mehr daran fehlt, als einfach nur das Schreiben. Es ist die Langsamkeit der Welt um mich und das Ausmaß der damit verbundenen Möglichkeit, sie wahrzunehmen und zu verarbeiten, in Ruhe. Der Autor ist der Ruhige, der mit entspanntem Blick Geschehen und Gedanken aufnimmt. So kann selbst eine Lesereise zu viel Aufregung sein. Derzeit bin ich in diesem Fluss aus Terminen und Projekten, der, obwohl von mir in Gang gesetzt und erwünscht, ein Eigenleben entwickelt zu haben scheint, nicht mehr fragt, sondern nimmt, was geht. Und wenn ich mich, aus der alten Gewohnheit heraus, zurücklehne wie ein Autor, beginnt der Fluss mich zu umkreisen, immer schneller, immer enger, bis er mich mitreißt. Sehr schnell kann die Fahrt werden, Dinge bleiben am Ufer zurück, oder fallen ins Wasser, für mich nur erkennbar durch ihre aus den Wellen empor gestreckten Arme, wenn ich mich umsehe, bedauernd. Ich kann nicht mehr anhalten, nicht einmal langsamer werden; mein Anker ist lächerlich klein, eher ein Schlüsselanhänger. Es tut mir leid. Ich komme wieder, in meiner kleinen Autorenjolle, wenn es wieder so weit ist, und ich fische Euch heraus, lege an, lege mich neben Euch in den Sand, den matten Blick gen Himmel, wo die Wolken gemächlich das Blau vermessen. Eile mit Weile.

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