Als ich heute durch die Stadt wandelte, fiel mir zu dem Bild von der Filmkulisse noch etwas ein: New York ist eigentlich für fast alles die Blaupause. Man stelle sich einfach mal irgend etwas vor, zum Beispiel eine große Brücke, oder einen Wolkenkratzer… na? Oder wie sieht das klassische Taxi aus? Oder eine U-Bahn? Ja, selbst, wenn ich mir einen Hydranten vorstelle, ist es genau so einer, wie ich sie hier überall sehe. Ich laufe durch das Original, und dabei fühle ich mich so Pudelwohl, dass ich es immer noch nicht fassen kann. Diese Stadt ist tatsächlich so schön und eigentlich noch viel schöner, als ich es mir erträumt hatte. Klar ist es eine wirklich große Stadt. Aber, wer Angst vor der Größe hat, dem kann ich nur sagen: Hier ist alles so schnuckelig, schmale Straßen im Innern von Manhattan, kleine Läden, die “Treppchen” zur Subway, das sich durch die enge Bebauung immer wieder ändernde intime Licht. Cosy. Und gerade hier im Zentrum, auf und um den Times Square, sind erstaunlich wenig Autos unterwegs. Oft ist es überhaupt kein Problem, mal eben die Straßenseite zu wechseln, ja sogar, sich in die Mitte der Fahrbahn zu stellen, um ein Fotos zu machen.
Aber nun zum Schlüsselmoment des Tages: Ich war im Westen von MM und wollte zurück nach Queens. Mit der C-Train fuhr ich bis zur 50sten Straße, wo ich in die E-Train Richtung Lexington Avenue umsteigen wollte. An der Haltestelle (50 St) musste ich jedoch feststellen, dass der Bahnsteig für meine Weiterfahrt gesperrt war. Gut, dass dort ein Zettel hing, auf dem stand, dass ich, um nach Queens zu kommen, einfach bis zur 49 Str./ 7th Avenue laufen solle, und dort die N- oder Q-Train nehmen. Und dann nahm der Zauber seinen Lauf: Ich blickte mich kurz in der U-Bahnstation um, wählte den richtigen Ausgang, ging zur Straßenecke, um mich zu orientieren, lief in die richtige Richtung, um wenige Minuten später an besagter Kreuzung anzukommen. Dort ging es die Treppe hinunter, wo ich die N-Train bestieg und nach Queens fuhr. Noch Fragen?
Als ich in der Bahn saß und die Durchsagen hörte, die hier übrigens ganz ausgezeichnet sind, dachte ich mir mit von Stolz geschwellter Brust: Aber heute bin ich New Yorker mit deutschem Migrationshintergrund. YEP!
