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Vor wenigen Minuten beendete ich meine Lektüre von “A long way down” von Nick Hornby. Und ich muss sagen, dass ich schwer begeistert bin. Für alle, die noch nie von diesem Roman gehört haben: Es geht um vier Menschen, die sich in der Sylvesternacht auf dem Dach eines Hochhauses treffen, durch Zufall, weil sie die Idee hatten sich das Leben zu nehmen. Nun, sie tun es nicht und unterhalten sich statt dessen und sie verbringen die folgenden 90 Tage miteinander. Und am Ende leben sie alle noch. Ich denke, das darf ich ruhig verraten, weil es einem eigentlich von Anfang an klar ist.
Was mir besonders gefallen hat, ist, dass das Buch nicht versucht zu vereinfachen, was nun mal nicht einfach ist, auf den Punkt zu bringen, was nun mal nicht so recht auf den Punkt zu bringen ist. Nämlich die Frage, warum wir leben wollen? Auf diese Frage hat wohl jeder von uns eine eigene Antwort, was ganz sicher richtig und gut so ist. Dennoch, bei allem Spaß, den ich beim Lesen des Buches hatte, merkte ich immer wieder, dass mir etwas klar wurde. Das ist so wunderbar, eine Geschichte zu erleben, mit der man eigentlich gar nichts zu tun hat und gerade dadurch dann doch unendlich viel damit zu tun zu haben.
Schließlich konnte ich es für mich auf meine Punkte bringen.
1. Das Leben ist immer nur so gut, wie man selbst es beurteilt. Objektiv ist man dabei nie.
2. Die Tatsache, dass man etwas anstrebt, was vermeintlich schwer zu erreichen ist, macht einen nicht automatisch zu einem besseren Menschen. Als ich die Szene las, in der mir das bewusst wurde, fiel mir ein, wie sehr ich mich immer wieder gebauchpinselt vorkomme, wenn jemand zu mir sagt: Wow, das ist echt toll, dass du immer noch, nach so vielen Jahren, versuchst einen Roman zu schreiben der veröffentlicht wird. Nur ein Mal hat jemand so etwas gesagt wie “Das wird doch eh nichts mehr mit dir. Lass es einfach!” Und da war ich gleich ein wenig beleidigt. Vielleicht möchte ich einfach nur ein Held sein, ein Märtyrer. Wenn es so ist, werde ich vermutlich mein Leben lang Romane schreiben, die nie veröffentlicht werden. Aber unglücklich werde ich deshalb nie sein. Also was solls. Wir werden es sehen, wenn es soweit ist.

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