Kennt Ihr noch “The Communards”? Höre gerade den Song “Matter of Opinion”. Das Album heißt übrigens “Red” und ist ein echter Tipp, für’s Melancholisch-sein und, natürlich, als Kuschelsoundtrack.
Wie auch immer. Dieser Song hat eine sehr positive Melancholie. Beim Hören viel mir ein, dass es ganz allein von mir abhängt, ob ich mich glücklich fühle oder nicht. Bin ich zum Beispiel “unglücklich” verliebt, kann ich mich in Selbstmitleid suhlen. Das ist sicher in Ordnung, kann man machen. Aber bei mir führt das immer zu einer Art Totenstarre, will sagen, ich bin dann ganz und gar nicht mehr irgendetwas, das eine Schnittmenge mit “Produktiv” hätte. Also, gaaar nicht in Ordnung, denn ich muss ja ganz besonders produktiv und kreativ und so weiter sein. Also sage ich mir dann einfach: Hey, du warst schon so lange nicht mehr verliebt. Genieße doch einfach das Gefühl. Und ich kann Euch sagen, das geht. Ehrlich. Verliebt sein bedeutet immerhin, ein warmes anteilnehmdes Empfinden für einen anderen Menschen zu haben. Ich habe zum Beispiel viele Freunde, für die ich auch so empfinde, und meine Familie. Und nun ist da noch ein Mensch dazu gekommen. Also worüber klagen? Das Erlebnis dieses Gefühls ist es wert, eben alles.
Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man Glück eigentlich gar nicht haben kann, weil man immer genau das als Glück bezeichnet, was man sich wünscht, nie das, was man hat. Ich denke, das muss nicht sein. Es kommt darauf an, wie man es sieht. Und darauf haben nur wir Einfluss.
Man kann einen Menschen auch dafür lieben, dass er einen liebt. Das tiefere Gefühl ist jedoch das Unabhängige, in diesem Beispiel also die Liebe, die auf eigenen Füßen steht, die unabhängig ist vom Gefühl des Anderen. Dann fliegt sie wirklich und wird zu Energie, die riesengroß ist und die vieles möglich macht, solange man sich um sie kümmert, liebevoll.