Ja, es ist schon sehr spät, aber ich wollte noch etwas am Roman arbeiten. Dann lese ich immer erst einmal einige Seiten, um in diese andere Welt zu gelangen. Und wieder fiel mir auf, dass die stärksten Szenen, die die mich am meisten Bewegen, die mir ein gutes Gefühl geben, die sind, die ich einfach so spontan “runtergeschrieben” habe, bei denen ich nicht lange nachgedacht habe. Mir fiel dabei dieser Satz meines Fahrlehrers ein (einer der wenigen, an die ich mich noch erinnere): Die erste Entscheidung ist meistens die richtige.
Er meinte damit natürlich nur die alltäglichen Stresssituationen im Straßenverkehr. Aber irgendwie ist es doch richtig. Unser Hirn ist schon ein dolles Gerät. Da läuft wirklich unglaublich viel in wahnsinnig geringer Zeit ab. Oft genug greifen wir ein, bremsen aus, legen Steine in den Weg, die wir im besten Fall “Erfahrung” nennen, im schlimmsten “Angst”, und das natürlich selten genug, denn wer gibt schon zu, dass er Angst hat.
Wahrscheinlich haben wir sowieso nur Angst, weil unser Körper darauf ausgelegt ist. Angst schützt jedes Geschöpf vor Gefahren. Aber so, wie ein in heutiger Zeit unterfordertes Immunsystem Allergien entwickelt, beginnen wir irgendwann Angst vor Dingen zu haben, die uns nun wirklich nicht wirklich gefährlich werden können.
Meine Lehre: Das Hirn mal machen lassen. Es ist sicherlich der Muskel unseres Körpers, der uns am schönsten überraschen kann.