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In diesen Tagen gestalte ich eine Geburtstagseinladung für meinen Vater. “Du bist der Profi”, sagte er zu mir, “ich vertraue Dir.” Die einzige Vorgabe, die er mir mitgab, war, dass ja das eine oder andere Foto von ihm zu sehen sein könnte.
Seit zwei Tage stöbere ich also in alten Fotos, und heute kam ich in die 90er. Das waren meine “Zwanziger”, von denen Billy Christal in “City Slickers” sagt, dass man sich als 30igjähriger fragen würde, wo die geblieben seien. Ich weiß schon lange, dass er Recht hat, aber heute, wo ich seit Jahren mal wieder in den Fotos blätterte, bekam das Wissen ein Gefühl.
Da waren nun alte Orte vor mir, die mal ein “Jetzt” gewesen waren, mein tägliches Leben, Freunde und Familie und wie sie damals aussahen, und dass das anders war, als es heute ist, und dass mir das bis gestern nicht bewusst war. Ãœberall war meine damalige Freundin dabei; ich weiß nicht mehr, wie das Gefühl war, sie zu Lieben, aber ich sah auch den Arne, der sie liebte, und mit jedem Bild wurde mir deutlicher, dass es ein anderer Arne war, als der, der ich heute bin. Mein mich aus den Bildern anblickendes Gesicht war ein anderes, als das aus dem Spiegel heute morgen. Mit jedem Bild wurden das Gefühl und die Erinnerung deutlicher, bis ich tatsächlich Situationen fand, die ich noch einmal durchleben konnte, als wäre ich der alte Arne.
Nun stelle ich fest, dass die Stunden mit den alten Fotos ein neuer Schritt noch vorn waren, das die Reflexion der Vergangenheit an der Gegenwart ein neues Bild erschaffen hat. Auch der heutige Arne hat sich dadurch verändert. Und noch etwas Positives ist passiert. Ich sah Fotos, auf denen ich mir gefiel – dummerweise war ich auf diesen Fotos fünfzehn Jahre jünger. Ich wusste gar nicht, dass ich mal so schlank war…

    3 Kommentare

  1. Na. na! Da bekommt doch nicht etwa jemand die ersten Anzeichen von Midlife-Crisis?! Und außerdem ist das kein Bauch, sondern das sind Jahresringe…

  2. Und wo sind jetzt die Fotos??

  3. Ja neee, wir sind ja hier nicht bei Facebook, tse..

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