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Heute, 22:20, im Theater gewesen. Und hinterher -zwei Stunden des Erlebten umkreisen mich, wie die kleinen Vögelchen die bewusstlose Comicfigur- die verwirrende Erkenntnis, dass so viele Dinge eine viel zu große Rolle in meinem Leben spielen, mir Tage und Wochen stehlen, ohne mich derart zu entlohnen, wie es zwei Stunden Theater vermocht haben. Verrückte Welt – verrückter Arne, der sich ihr nicht widersetzt.
Zu dieser Inszenierung: Wo bei Schiller schließlich die Kabale den Riegel der Falltür zieht, die zu späte Aufklärung das Drama auf seinen Gipfel führt, werden hier die Liebenden auf sich selbst zurückgeworfen, auf die Naivität ihrer Eitelkeit. Ohne sie ist die Liebe sicher nicht überlebensfähig, aber sie ist es auch, die ihr das Tuch bindet, um Augen und Ohren. Dann zieht sie sich leise zurück, bis auch ihr Lächeln verschluckt wird, von der Dunkelheit. Orientierungslos bleiben die Liebenden zurück. Zunächst versuchen sie ruhig zu bleiben, tasten vorsichtig nach etwas Bekanntem. Aber je länger ihr Mühen vergeblich bleibt, desto verzweifelter wird ihre Suche nach Halt, desto wütender ihr Zugreifen. Und immer verletzender wird ihr Tun, schallend belacht aus der Dunkelheit, ein weiterer der Sieg der Eitelkeit.

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