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Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe Angst vor etwas, ohne zu wissen, wovor. Und sofort muss ich an meine Erinnerungen denken, die an die schönen Zeiten und Momente, und mir kommt es vor, als hätte ich früher nie vor etwas Angst gehabt; was ich erlebte, trägt heute den sicheren Mantel der Vergangenheit: Er ist imprägniert gegen Zweifel, weil er alles schmückt und Negatives verbirgt, sein Schnitt sitzt perfekt, durchschnitt Ãœberflüssiges, betont das alte Glück, für einen friedvollen Blick in meine Jugend. Vielleicht ist die Angst dieselbe, nur stärker, weil die verbleibende Lebenszeit eine überschaubare Größe bekommen hat. Heute würde ich nicht mehr so etwas sagen, wie: Später werde ich mal…
Nein, in den Momenten der Angst bin ich mir sicher, dass alles, was ich nicht heute oder morgen beginne, auch später nicht mehr möglich sein wird, weil später eben schon morgen ist. Erstarrt verharre ich, starre den beständig wachsenden Berg dessen an, was ich hätte geben können, was, wenn ich morgen geben dürfte, jemanden vielleicht unter Liebe und Glück begraben könnte, und schüttel den Kopf, kann es selbst nicht fassen. Aber wenigstens das ist noch da. Ich kenne jemanden, der seinen Kopf schon lange nicht mehr schüttelt, der noch viel weniger Zeit hat, als ich. Immer wieder versuche ich, ihn wach zu rütteln. Vergebens.
Jetzt fällt mir ein: Schon wieder schreibe ich darüber. Was soll das? Ich meine, vielleicht ist das schon ein Schritt in die falsche Richtung? Vielleicht sollte ich aufhören, kopfschüttelnd zu schreiben und statt dessen mich schütteln, wach rütteln und losziehen, aufbrechen, weil morgen heute schon gestern sein wird, weil sich schon morgen entscheiden wird, wie es mir übermorgen geht, und warum, weil es jemanden gibt, die glücklich sein wird, zu empfangen, was ich geben kann, weil Liebe und Leben ein Paar sind, die sich mit ihrem Licht gegenseitig die törrichte Dunkelheit vertreiben, und weil der Weg, den man Hand in Hand als Paar beschreitet, breiter schöner und länger ist und woanders hin führt. Seit Jahren lebe ich mit einer Leerstelle in mir. Das muss nicht sein. Oder?
Sobald Ihr derartiges hier nicht mehr lesen müsst, habe ich es geschafft! Wie sieht es bei Euch aus?

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