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Als ich heute Abend im Licht einer lieblos beklebten Plakatwand hockte und die hintere Schlappe meines Drahtmulis aufpumpte, spielte ich tatsächlich mit dem Gedanken, zurückzukehren in mein warmes Nest, um, die Hände auf der Heizung, auf den Schlaf zu warten. Wie töricht wäre das gewesen?
Glücklicherweise fasste ich, neben der Pumpe, mir ein Herz (is ja auch eine) und radelte weiter, ins OPERNLOFT des Jungen Musiktheaters Hamburg. Es wartete die Premiere von “Die Fledermaus”, als lustig inszenierte Kurzfassung.
Nun sitze ich hier, totmüde und total aufgekratzt, rundum glücklich wie ein sattes Schweinchen, dass in der Sonne liegend seine Schlammpackung trocknen lässt. Der Hals fühlt sich lediglich ein wenig rau an, vom 90Minuten brüllend Lachen und vom Bravo-rufen am Ende.
Es ist schon eigenartig mit uns: Wir führen Kriege und streiken für höhere Löhne, damit die Preise steigen für die wir wieder höhere Löhne brauchen; im faden Schein unserer prall gefüllten Kühlschränke rümpfen wir gelangweilt unsere Nase, während in anderen Ländern Kinder verhungern… aber, solange einige von uns auf die Bühne gehen und derartige Wunder vollbringen, sei uns verziehen, zumindest für heute.
Schlaft schön.

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