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Warum ich es liebe, die Welt zu fotografieren

Warum ich es liebe, die Welt zu fotografieren

Von am 30. Mai 2016 in hingesehen | 0 comments

Es war heute morgen kurz nach acht, als ich aus der Tiefgarage kam, empor auf dem schmalen Bürgersteig neben der Fahrbahn. Die Morgensonne wurde von einem Fenster auf diesen Weg reflektiert, der Tau auf dem Moos zwischen den Steinen glitzerte. Plötzlich schoss mir ein kindlicher Gedanke durch den Kopf, man könnte hier mit einem Tretroller oder einem Kettcar heruntersausen, Spielzeugautos könnten, oben losgelassen, spannende Rennen fahren – ja, mindestens einen Tag lang könnten diese zwölf Meter Weg der tollste Ort auf der Welt sein – wenn ich noch ein Kind wäre. Am Ende dieses Gedankens wurde ich ein bisschen traurig – die kindliche Idee war verflogen und es blieb eine Sehnsucht nach diesem Kind, das ich einmal war. Dann fiel mir das Fotografieren ein – vorbei war die Traurigkeit.
Warum? fragte ich mich. Wo ist die Verbindung?
Die Antwort war schnell gefunden: Beim Erwachsenwerden geht die Faszination für die kleinen Dinge verloren, für einen Weg mit großem Gefälle, für einen tollen Kletterbaum zwei Straßen weiter oder für ein altes Fahrrad, aus dem sich die großartigsten Dinge basteln lassen. Große Dinge beanspruchen großen Raum – den Lebensunterhalt verdienen, Liebe und Familie, Altersvorsorge. Zwischen großen Dingen legt man einfach die nötigen Wege zurück, ungeachtet ihres Gefälles, oder ob an ihnen ein prima Kletterbaum wächst. Statt ihrer beginnen wir, Probleme zu sehen, die es zu lösen gilt – Faszination hat hier keinen Platz.
Beim Fotografieren rufe ich diese Faszination wieder ab, mit großer Freude. Sie ist für mich wie eine Rechtfertigung, wieder ein begeistertes Kind zu sein, mich für eine Kleinigkeit zu begeistern, mich von ihr gefangen nehmen und verzaubern zu lassen. Das Kind in mir erstaunt sich, der erwachsene macht das Foto, das beide glücklich macht.

Und so könne sie aussehen, die kleinen Dinge, die uns erfreuen:

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