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Derzeit versuche ich zu lernen, mir beim Schreiben immer wieder eine Frage zu stellen: Was will meine Figur? Diese Frage ist so wichtig, weil sich an der Antwort alles ausrichtet, was die Figur tut und lässt, und wie sie dabei vorgeht. Klingt einfach. Ist es aber nicht. Mir fallen nämlich immer mehrere Dinge ein, oder immer wieder dieselben, egal um welche Szene es sich handelt. Aber darauf wollte ich ja gar nicht hinaus.
Nach vielen Stunden des Nachdenkens darüber, was meine Figuren so wollen, fiel mir ein: Was will ich eigentlich? Oder was wollen Andere? Freunde, Bekannte, der dicke Mann, der mich neulich anrempelte…? Könnt Ihr das spontan beantworten: Was willst Du?
Und damit ist natürlich nicht gemeint, ob ihr noch ein Bier wollt, oder einen Kaffee, ob’s mal wieder schick Essen gehen sein darf, oder ein Sechser im Lotto, sondern: Was treibt Dich an und wohin? Welchen Weg gehst Du und warum? Was ist Dein Ziel?
Und noch spannender, finde ich, wird das Ganze, wenn man sich die Frage, so wie ich für meinen Roman, in jeder Szene seines Lebens fragt, also mit aktuellem Bezug. Stellt Euch zum Beispiel vor, ihr sitzt vor der Glotze, Beine hoch, das zweite Bier in der Hand, und guckt die 6.478 Folge von der SuperChartShow, oder wie das Ding heißt, Thema heute: Die in Deutschland erfolgreichsten weiblichen nichtselbstschreibenden Sängerinnen unter zwanzig mit noch-echten Brüsten. Stellt Euch also vor, ihr würdet in einer der 12 Werbepausen, statt darüber nachzudenken, wer das Lied der Schlümpfe schrieb (a,b oder c?), um mit einem 5EuroAnruf garantiert eine unter bestimmten Umständen durchaus im Bereich des beinahe homöopathisch Möglichen Chance auf ein fast eigenes Haus oder so zu ergreifen, äh, wo war ich? Ach ja, stellt Euch also vor, Ihr würdet Euch in dem Moment fragen: Was will ich?

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