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Manhattanhenge Teil eins

Manhattanhenge Teil eins

Von am 30. Mai 2015 in new york | 0 comments

Der Grund, aus dem ich es eindeutig vorziehe, privat zu wohnen, ist, dass ich das Gefühl haben möchte, wirklich an dem Ort zu wohnen, an den es mich zog. Ich erlebe einen privaten Haushalt, ich gehe einkaufen und koche, habe lange Gespräche mit meiner Mitbewohnerin Michela und – heute – zog ich mit ihr und ihrer besten Freundin Cassandra los, um ein neues Untergestell für ihren Esstisch zu kaufen, bei IKEA in Brooklyn. Nun, IKEA selbst war mir tatsächlich kein Foto wert, weil es dort genauso aussieht, wie in Deutschland, ja selbst die Ecke mit dem Resteverkauf ist an der gleichen Stelle vor den Kassen platziert.
Jedoch der Weg dorthin war nicht uninteressant. Ein nahe am Wasser gelegenes Industriegebiet, unwirklicher, als die meisten, die ich bisher sah, verstärkt durch die Hitze, die es einem nur allzu deutlich machte, dass es fast unmöglich war, Schatten zu finden, sofern nicht die Hochgebaute Autobahn, oder eines der wenigen an den Bürgersteig angrenzenden Häuser greifbar waren. Am Henry Street Basin war der Gestank nach altem Fisch und Öl gerade noch so zu ertragen. Schrott und Alteisen werden hier verladen, nur selten ist irgendwo ein Mensch zu sehen.
Nach dem Besuch bei IKEA trennten sich unsere Wege. Während Michela und Cassandra zurück nach Queens fuhren, machte ich mich auf den Weg nach Manhattan, um die volle Sonne durch die Häuserschluchten zu fotografieren – Manhattanhenge. Das Wetter war klasse, keine Wolke zu sehen, von der Bahn aus. Aber angekommen, bot sich mir dann leider doch ein anderes Bild – genau dort, wo die Sonne zwischen die Häuser tauchen sollte, zog sich ein dichtes Wolkenband ins Sichtfeld. Ich nutzte die Stunde, die ich noch hatte und lief die 5th Avenue hoch und wieder runter, zwischen der 24th und der 14th Street, aber überall das gleiche Bild …
Immerhin gab es ein paar Minuten der Farbe über den Wolken, die ich einfing. Ja, ich war enttäuscht – aber ich schaffte es auch, meine Begeisterung durch andere Motive neu zu wecken.

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