Manhattan Bridge und Top of the Rock
Wenn das Wetter stimmt, kann man sich in New York, wie überall auf der Welt, das Hirn hartkochen lassen – zum Beispiel bei einer Fotosafari auf der Manhattan Bridge. Mit Wind war nämlich, anders als erwartet, auch nix. Aber schöne Fotos sind entstanden …
Hat man es über die Brücke geschafft (ohne Safari sollte das in weniger als 30 Minuten klappen), landet man in Chinatown, gleich neben Little Italy. Beide Viertel sind einen ausgedehnten Besuch wert. Heute blieb ich in Chinatown, und ich fühlte mich gleich ein bisschen wie in China – besonders der lebende und der getrocknete Fisch lösen beim gemeinen Asiafilen Heimatgefühle aus, und bei 32 Grad, jawoll.
Zu Fuß ging es weiter Downtown bis zur Police Plaza und dann mit der U-Bahn zum Rockefeller Center, wo der Top of the Rock auf mich wartete – herzlichen Dank an die Sponsoren 🙂
Ja, besonderes Licht gibt es am Morgen, wenn die Sonne aufgeht, oder am Abend, wenn sie sich schlafen legt, und da ich eher der Abendtyp bin und die Lichter angehen sehen wollte …
Ja, es ist hier nicht so hoch, wie auf dem Empire State Building und schon gar nicht so hoch, wie im One World Observatory. Aber der Vorteil im Vergleich zum letzteren: Es ist draußen, man spürt auch das man hoch steht, wie auf dem Empire State … ja klar, aber von hier aus sieht man zum Beispiel den Central Park, und – GENAU – das Empire State Building, das man nämlich in der schönen Skyline vermisst, wenn drauf steht, also wörtlich. Ich beschreibe das so farblich, weil ich 2012 diese Erfahrung machte – ich stand auf dem Empire, schaute mich um und dachte: Komisch, irgendetwas fehlt hier …
Alle Fans von Schlaflos in Seattle gehören natürlich auf das Empire State Building. Auch da laufen vielen Frauen herum, die Mann fragen kann: “Bist Du Annie?”
Zeitreise und die Party der Museen
In New York gibt es eine Museums-Meile an der 5th Avenue, wo sich Häuser wie das Guggenheim und das Metropolitan Museum of Art versammeln. Heute nun fand das alljährliche Festival dieser Meile statt – die 5th Avenue wurde zwischen der 82sten und der 105ten Straße zur Fußgängerzone erklärt und geschätzte 50.000 Besucher machten sich über Kunst und Vergangenheit und über Kunst aus der Vergangenheit her. Dazwischen entspannte Feierlaune auf der Straße, Musik an jeder Ecke, der Duft nach Hot Dogs und Eis, Kinder, die den Künstler in sich mit Kreide auf der Straße entdecken … All das bei kuscheligen 29 Grad – wir erinnern uns, das ist, wenn man auch morgens um 2 Uhr auf dem warmen Asphalt einschlafen könnte.
Gestärkt habe ich mich vorher bei dem berühmten Katz’s Delicatessen – das ich hier auch schon einmal erwähnt habe. Und womit habe ich mich gestärkt? Mit dem berühmten Pastrami Sandwich, das beste seiner Art in New York. Kleiner Tipp von mir: Eines reicht sicherlich für zwei … nach der ersten Hälfte war ich satt, nach der Hälfte der zweiten Hälfte, wurde mir klar, dass ich es bei der ersten Hälfte hätte belassen sollen … als alles verputzt war, konnte ich mich kaum noch bewegen. Aber es war ja auch soooo lecker!!
Das Ambiente in diesem 1888 gegründeten Lokal ist unfassbar – Unbedingt hingehen und genießen.
Roosevelt Island und die 50er
Wer der Stadt nah sein möchte und doch ein wenig entspannen, hat nicht nur den Central Park zur Auswahl. Auf Roosevelt Island kann man mit Aussicht auf den East River und Manhattan ein Picknick im grünen Gras machen, oder im Halbschatten auf einer Bank sitzen und einfach nur genießen, dass man hier ist. Die ganze Insel ist zu Fuß und mit dem kostenlosen Bus prima erkundbar. Unbedingt die “Tram” zur überfahrt benutzen … wow!
Am Abend hatte ich das Glück, dem Johnny Rockets über den Weg zu laufen … Classic Burger und fries satt und das im Ambiente der 50er, lecker für Gaumen und Augen. Ich könnte schwelgen …
Coney Island und ein Film
2012 habe ich es verpasst und das nicht so ganz zu Unrecht. Am Strand von Coney Island ist es auf jeden Fall schön. Das Meer, die Wellen, der Sand – prima Sache, wie daheim. Im Rücken dann der Vergnügungspark – ja, alles versammelt was man für die Freizeit so brauch, nach einer anstrengenden Woche.
So tunkte ich meine Füße in den Atlantik und lauschte ihm.
Und dann ging is mitten rein ins Brooklyn, zum Habana Outpost, der Außenposten des Habana Café gleich gegenüber. Nach einem leckeren Burrito, die Sonne war untergegangen, begann der Film auf der Hauswand, in diesem liebevoll gestalteten Hof: Breakfast at Tiffany’s. New York at it’s best.
Bushwick Block Party
Wie bei uns in Hamburg suchen sich die Künstler ihre kreativen Räume immer wieder neu, wenn sie die Lebensqualität ihres Viertels gesteigert haben, sobald die Mieten unbezahlbar werden. So war es in SOHO und Williamsburg und so entwickelt es sich auch in Bushwick. Noch tobt hier aber die Kreativität – und das ganz besonders heute, auf der alljährlichen Blockparty des Bushwick collective – wo bei allerfeinstem Sommerwetter die Straßen zur Ausstellung und zur Party wurden. Hier nur wenige der Fotos, die ich machen konnte – eines davon von einem Dach, dass ich unbemerkt erklettern konnte!
Central Park Nord und die Nacht
Der Fixpunkt meines Tages war, wie gestern, Romeo & Juliet im Central Park. Davor erkundete ich die Nordseite des Central Park, die noch am Anfang ihrer Gentrifizierung steht. Hier schließt sich Harlem an und so steckt der Luxus, der der Lage am Central Park gerecht würde, noch in den Kinderschuhen. Es ist aber fast ebenso entspannt wie an den Seiten des Parks. Und ich genieße das schöne Wetter nach Tagen der Unbeständigkeit und des Regens.
Nach dem Theater im Park, streife ich noch ein wenig durch die Nacht, hier an der West Side und schließlich am Times Square. Wer ein Leben sucht, ist hier genau richtig, auch um 2 Uhr morgens.
Barefoot Shakespeare Company
Heute ging es in den Central Park, um dort die barefoot shakespeare company bei ihrer Premiere von Romeo and Juliet zu fotografieren. Am Summit Rock, im Westen des Parks auf Höhe der 82sten Straße sollte es passieren. Ich nutzte die Zeit vorher für einen kleinen Streifzug durch die West Side – und das zu Recht. Direkt am Broadway hatte jemand Büchertische aufgestellt – ein beeindruckendes Outside-Antiquariat, dass mir wieder deutlich zeigte, was mich so an dieser Stadt begeistert: Das Nebeneinander von Machern aller Art, die Kontraste, die dadurch entstehen, wenn sich zum Beispiel alte Bücher vor einer Bank stapeln, oder ein Hot Dog Verkäufer im Financial District mit seiner rauchenden Holzkohle kämpft.
Shakespeares Romeo and Juliet im Central Park – was soll man dazu noch sagen. Es war zum Lachen und zum Weinen schön – eine wunderbare Welt zwischen Bäumen, zwischen Flugzeugen und Helikoptern, Sirenen und Hupen. Diese Menschen schafften es, ca. 50 Zuschauer fast drei Stunden lang zu entführen – und dort zu verzaubern. Am Ende weiß ich, dass ich wieder herkommen werde.
Das One World Observatory
Heute ging es also in das One World Trade Center, das nun höchste Gebäude in New York. Das One World Observatory liegt im 102 Stockwerk. Mein Ticket war auf 9 Uhr ausgestellt – perfekt organisiert war ich auch kurz nach neun in der Sicherheitskontrollen, dem Screening, aufgebaut wie im Flughafen.
Das erste Erlebnis ist der Aufzug, die uns in nur 60 sec. nach oben schoss. Währenddessen erlebt man die Verwandlung von New York, von wilder Natur bis heute:
On Time-Lapse Rocket Ride to Trade Center’s Top, Glimpse of Do…
From New York Today: Step inside the elevators at 1 World Trade Center and witness 515 years of history unfolding at the tip of Manhattan: http://nyti.ms/1Gb1lIA
Posted by The New York Times on Dienstag, 21. April 2015
Oben angekommen: Die Aussicht ist wirklich beeindruckend, untermalt von ruhiger leiser Musik kann man in gemütlich die 360 Grad entlang schlendern. An 2 Stellen steht ein Mitarbeiter und erzählt über New York, gibt Tipps und beantwortet Fragen, sehr persönlich und mit dem Wissen eines in New York aufgewachsenen.
Einen Tag frei in New York
Der Regen von gestern blieb heute für den ganzen Tag. Fast könnte man meinen, man sei in Hamburg …
So habe ich einige der Fotos von Steinway & Sons bearbeitet und bin schirmgeschützt durch Astoria gelaufen. Ich habe mich mit Lebensmitteln versorgt und mit dem Smartphone einige Fundstücke festgehalten.
Am Ende des Tages blieb ein etwas fader Nachgeschmack, davon, einen ganzen Tag in New gewesen zu sein, und nichts getan zu haben – nichts im Verhältnis zu dieser Stadt. Ist dies ein Teil von dem, wovon die Menschen sprechen, wenn sie nach New York kommen, um Erfolg zu haben? Läuft man durch Manhattan, wird man irgendwie mitgerissen, von der Geschäftigkeit der Menschen, von der Bewegung, die einen umströmt, als wäre man ein kleiner Fremdkörper in einem riesigen Ameisenhaufen. Der Strom nimmt einen mit. Man muss sich schon bewusst dafür entscheiden, sich auf einer Parkbank niederzulassen, und einmal zehn Minuten lang NICHT zu strömen.
Fotografieren bei Steinway & Sons und Regen
Das war einer dieser Tage, die ich niemals vergessen werde. Um 9:30 Uhr begrüßte mich Logan Thomson in der Fabrik der Träume eines jeden Pianisten dieses Planeten. Gemeinsam mit ihm durfte ich in eine der Welten eintauchen, die auch jeden Nicht-Pianisten gepackt hätten – eine Welt in der Menschen täglich etwas außergewöhnliches erschaffen dürfen, mit Liebe und Freude. Das allein hat mich so tief berührt, wie das Erlebnis am Ende dieser vier Stunden, als ich selbst auf einem frisch gebauten D-Flügel spielen durfte …
Einige der Fotos, die dort entstanden sind, findet Ihr hier–>
Danach zog ich bei Regen los, weil New York einfach auch dann nicht aufhört, New York zu sein … wirklich: